Mein Leben mit Technik – eine kleine Geschichte
Als ich das Licht der Welt erblickte... eine 40-Watt-Glühbirne.
Ich wurde am 20. März 1964 in Wien geboren und wuchs teilweise auf dem Land unter vielen Maschinen auf. Da ich mich schon als kleiner Junge für Technik interessierte, alles zerlegte und neugierig war, begann ich nach der Schule eine Lehre als Elektroinstallateur und schloss diese (wie erwartet) mit Erfolg ab.
Mit 18 Jahren wurde ich zum Wehrdienst einberufen. Dieser galt ja in vieler Munde als verlorene Zeit und sinnlos. Nicht für mich! Zum Trotz, und weil ich mir wieder einmal etwas beweisen wollte, begann ich dort eine Laufbahn und rüstete später als Unteroffizier des Milizkaders ab.
Mit neuem Wissen bereichert, begann ich mich für die Steuer- und Regeltechnik zu interessieren, wo ich meinem Ideenreichtum freien Lauf lassen konnte – manchmal sogar auf Kosten der Haare meines Chefs.
So lernte ich auch den damaligen technischen Leiter der Firma Beiersdorf kennen, der mich 1986 in sein Team holte. Dort eignete ich mir – weil ich es ja immer wissen will – diverse handwerkliche Fähigkeiten beispielsweise in der Metallbearbeitung, Mechanik und im Werkzeugbau an. Ich musste meine Schrottautos ja selbst reparieren, denn ein Besuch bei der Werkstatt war nicht drin.
Auch die Bereiche Maschinenbau und Systemsteuerungen interessierten mich, wodurch ich meinem nächsten Wahnsinn, meinem nächsten Hobby, meiner nächsten Erfüllung begegnete: Der Welt des Computers.
So entwickelte ich auch diverse Verbesserungen im Bereich der Prozessabwicklung für das Hochregallager, welches 1974 übrigens das erste dieser Bauart in Österreich war. Diese Ideen und Erfahrungen kamen auch beim Bau des zweiten Hochregallagers zur Anwendung. Ich hätte schon damals mein Wissen zu Geld machen können.
Weiters beschäftigte ich mich mit präventiver Fehleranalyse und stellte dabei so manche Arbeitsprozesse und überlieferten Rituale infrage. Dabei machte ich mir nicht immer Freunde; man erklärte mich sogar für verrückt. Aber wie heißt es so schön: „Irre leben länger!“ Tja, ich lebe sicher ewig.
Aufgrund meines Wissen und meiner Erfahrung wurde mir 2004 die Leitung der technischen Instandhaltung angeboten, welche ich gerne annahm. Ich entwickelte, um das geordnete Chaos zu verbessern, eine Werkstatt-Management-Datenbank, die ich im Laufe der Jahre weiter ausbaute. Mit den dadurch besonders schnell verfügbaren Daten konnte ich so manche Excel-Fanatiker verblüffen oder nerven.
Als einige Jahre später die Logistik an die Spedition Kühne + Nagel übergeben wurde, übernahm ich am selben Standort die Leitung der Technik für dieselbige. Dort musste ich mir ein völlig neues Team zusammenstellen und ausbilden. Dieses zeichnete sich bis zum Schluss durch Qualität und Einsatzbereitschaft aus.
Im März 2013 kam dann das Aus für den Standort und auch für mich; aber wie es sich für anständige und treue Mitarbeiter gehört, blieben ich und mein Team bis zum Schluss.
Es heißt ja: „Der letzte dreht‘s Licht ab“. Ich hatte die Ehre, dies zu tun.